Sauer-Orgel

Die „Fürstin-Montecuccoli-Orgel“ der Firma Wilhelm Sauer in der Prandtauerkirche

Der Name der Orgel ist eine Widmung: An die Reichsfürstin Maria Antonia Josepha Montecuccoli, geb. Colloredo (1672-1738), die mit bewundernswerter Durchsetzungskraft und ihrem persönlichen Vermögen die Kirche und das Kloster der Karmelitinnen in St. Pölten stiftete. Ihr verdanken wir also die heutige Prandtauerkirche. Ihr Erbe wollen wir mehren.

Erbaut von der Fa. Wilhelm Sauer Orgelbau im Jahr 2021 als op. 2277. Die vom Orgelbauer Franz Capek (Krems) 1904 ursprünglich für die St. Pöltner Franziskanerkirche erbaute pneumatische Orgel (20/II/P) wurde 1939 durch die Firma Molzer aus Wien elektrifiziert und um 3 Stimmen im Geist der frühen Orgelbewegung erweitert. Im Jahr 2008 wurde diese Orgel vom Kirchenrektorat der Prandtauerkirche angekauft, in ein neu erbautes Orgelgehäuse übertragen und schrittweise (2014, 2020) auf 55/III/P (63 Register inklusive Tr.) erweitert. Die ursprüngliche Bauweise (pneumatische Kegellade) wurde bei der Erweiterung konsequent beibehalten. Zum grundtönigen Bestand traten u.a. weitere Zungenstimmen und gemischte Stimmen, ein neuer Spieltisch der Firma Heuss mit elektronischer Setzeranlage wurde ebenfalls angekauft. Intonation von Matthias Ullmann. Die Kirchen- und Konzertorgel an der Prandtauerkirche ist die  derzeit registerstärkste und einzige größere romantische Pfeifenorgel des Bundeslandes Niederösterreich. Sie verdankt sich der „Manie“ der federführenden Beteiligten gegen alle Widerstände, aber auch vieler offiziellen und vor allem privaten Spender. Mit ihrem warmen, grundtönigen und doch auch mächtigen Klang vermag sie es, die Seelen der Menschen zu berühren.

Audio-Mitschnitte der Sauer-Orgel

Orgelsteckbrief

Disposition der Sauer-Orgel (2020)
III/P, 63 Register (davon 8 Transmission) + Zimbelstern, +Glockenspiel

(Numerierung und Auflistung entspricht nicht der derzeitigen Spieltischnomenklatur)

Disposition

I. Manual – Hauptwerk C- f³ (54 + teilw. 56 Töne)          II. Manual – Schwellwerk C-f³ (54 Töne)
1. Prinzipal 16‘ 16. Gedackt (Transm. aus  34.) 16‘
2. Bourdon 16‘ 17. Prinzipal 8‘
3. Prinzipal 8‘ 18. Hohlflöte 8‘
4. Tibia 8‘ 19. Salizional 8‘
5. Gambe 8‘ 20. Quintatön 8‘
6. Gemshorn 8‘ 21. Aeoline 8‘
7. Oktav 4‘ 22. Vox Coelestis 8‘
8. Flöte 4‘ 23. Fugara 4‘
9. Dolce 4‘ 24. Traversflöte 4‘
10. Hohlquinte 22/3 25. Spitzquinte 22/3
11. Oktav 2‘ 26. Oktav 2‘
12. Waldflöte 2‘ 27. Nachthorn 2‘
13. Kornett 3-5fach 28. Terzflöte 13/5
14. Mixtur 5fach 29. Glöcklein 1‘
15. Scharff 4fach 30. Mixtur 3fach
31. Zimbel 2fach
32. Trompete 8‘
33. Oboe 8‘
III. Manual – Schwellwerk C-g³ (56 Töne) Pedal – C-f1 (30 Töne)
34. Liebl. Gedackt 16‘ 49. Prinzipal 16‘ (Transm. aus 1.) 16‘
35. Prinzipal amabile 8‘ 50. Violon 16‘
36. Konzertflöte 8‘ (C-H aus 34. c°-h°) 51. Subbaß 16‘
37. Dolce 8‘ 52. Bordun 16‘
38. Unda maris 8‘ ab c0 53. Echobaß (Transm. aus 34.) 16‘
39. Praestant 4‘ 54. Oktavbaß 8‘
40. Fernflöte 4‘ 55. Prinzipalbaß (Transm. aus 35.) 8‘
41. Flautino 2‘ 56. Dulciana (Transm. aus 37.) 8‘
42. Quinte 11/3 57. Choralbaß 4‘
43. Sifflöte 1‘ 58. Rauschquinte (Transm. aus 44.) 2fach
44. Rauschquinte 2fach 59. Posaune 16‘
45. Harm. aetheria 3fach 60. Fagott (Transm. aus 46.) 16‘
46. Basson 16‘ 61. Trompete (Transm. 47.) 8‘
47. Trompette harm. 8‘ 62. Klarine 4‘
48. Englisch Horn 4‘ 63. Singend Kornett 2‘
Orgelsteckbrief

Normalkoppeln:
II-I, III-I, III-II, III-P, II-P, I-P

Oktavkoppeln:
II16‘-I, III16‘-I, III4‘-I, II16‘, III4‘-II, III16‘, III4‘

2 Freie Kombinationen und Setzeranlage

Instandsetzung des Altbestands von Franz Capek (1904). Erweiterung und Fertigstellung: W. Sauer Orgelbau Frankfurt (Oder) GmbH, op. 2277.
Intonation: M. Ullmann

 

Weiterer Steckbrief der Sauer-Orgel

 

  • Altbestand 23 Register; Erweiterung 32 Register (+ 8 Transmission, +Glockenspiel, +Zimbelstern)
  • Längste Pfeife: Prinzipal 16‘ Ton C – 5,23 m Länge
  • Kürzeste Pfeife: Mixtur 5fach Ton g3 vom 11/3’-Chor – 17mm Länge
  • Tonumfang:
    • Altbestand Manuale C-f“‘ (54 Töne), Pedal C-d‘ (27 Töne)
    • Erweiterung Manuale C-g“‘ (56 Töne), Pedal C-f‘ (30 Töne incl. Violon 16′ aus dem Altbestand)
  • Pfeifenbestand:
    • klingende Pfeifen gesamt – 3801 Stck.
    • klingende Pfeifen Altbestand – 1386 Stck.
    • klingende Pfeifen neu – 2415 Stck.
  • Höhe der Orgel (III. Manual): 7,64 m
  • Breite eines Gehäusesturms (SW + HW spiegelgleich): 3,35 m
  • Windladen Altbestand: 6 Stck. – I. Manual (Baß- + Disk.-Lade), II. Manual (Baß- + Disk.-Lade), Pedal C + CS
  • Windladen neu: 6 Stck. – I. Manual, II. Manual, III. Manual, Pedal C + CS
  • 3 Orgelmotoren
  • 6 Bälge – I. Manual, II. Manual, III. Manual, Prinzipal 16‘, Pedal 2 Stck.
  • 3 Tremulanten – II. Manual, III. Manual, Pedal
  • Schwellerjalousien: 72 Stck., verteilt auf 10 Schwellerrahmen
  • Neuer IIImanualiger Spieltisch
  • Stimmtonhöhe: 440 Hz bei 21°C

Der Förderverein Kulturjuwel Prandtauerkirche

Veranstalter der Konzertreihe ist der Förderverein Kulturjuwel Prandtauerkirche. Er ist der Motor vieler Bemühungen rund um die Prandtauerkirche. Der Ausbau der Sauer-Orgel gehört zu den Meilensteinen, die der Förderverein bereits erreicht hat. Um auch in Zukunft handlungsfähig zu bleiben, ist der Förderverein auf Mitglieder und Unterstützer angewiesen.

ZVR-Zahl: 114058938 • verein.prandtauerkirche@gmx.atwww.prandtauerkirche.at • Zustellanschrift: c/o Dr. Andreas Weig • 3100 St. Pölten • Domgasse 7/1/1 • Bankverbindung: Oberbank AG • IBAN: AT09 1502 1005 3113 2850 • BIC: OBKLAT2L